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Ankern in Istrien

Die Faszination Istriens: Traumhafte Ankerplätze für jeden Geschmack

Die kroatische Küste der Halbinsel Istrien bietet traumhafte Möglichkeiten, die Anker zu setzen und einen entspannten Tag auf dem Wasser zu verbringen. Egal, ob Du die Ruhe einsamer Buchten suchst oder direkt vor charmanten Hafenstädten ankern möchtest – Istrien hat für jeden etwas. Doch jeder Ankerplatz hat seine Eigenheiten, und es lohnt sich, die Bedingungen zu kennen, um Dein Boot sicher zu verankern.

In diesem Artikel geben wir Dir Tipps, wie Du die perfekten Ankerplätze für Deine Törns auswählst und worauf Du achten solltest, um sicher und entspannt zu ankern.

Vorbereitung ist alles: Karten und Wettervorhersagen nutzen

Bevor Du Deinen idealen Ankerplatz auswählst, solltest Du stets die Seekarten der Region prüfen. Sie geben Dir wertvolle Informationen zu Tiefe, Art des Meeresbodens und Nähe zu Felsen oder anderen Hindernissen. Achte auch auf aktuelle Wetter- und Windprognosen. Die Adria kann innerhalb weniger Stunden von sonnig und ruhig zu stürmisch wechseln – auch in den Sommermonaten. Stabile Wetterlagen helfen, den richtigen Platz auszuwählen und Überraschungen zu vermeiden.

Tipp: Die Apps Marinetraffic und C-Map sind hervorragend, um Wetterverhältnisse und Verkehr auf See zu verfolgen.

Die Auswahl des richtigen Ankerplatzes: Auf den Untergrund achten

Je nach Ankerplatz in Istrien findest Du verschiedene Arten von Untergrund. Die drei häufigsten Untergründe sind Sand, Seegras und Felsen. Sand bietet den besten Halt für Anker, während Seegras teils instabil sein kann und nicht immer die beste Wahl ist, um die Umwelt zu schonen. Felsiger Untergrund ist wiederum riskant, da der Anker oft nicht ausreichend greift und sich im schlimmsten Fall verklemmen kann.

Empfehlung: Nutze an sandigen und seichten Buchten wie der Paltana-Bucht nahe Banjole oder der Lone-Bucht bei Rovinj Ankerplätze mit guter Haltefähigkeit und ruhigem Wasser.

Windschutz und Strömungsverhältnisse

Ein zentraler Punkt beim Ankern in Istrien ist der Schutz vor Wind und Strömung. Besonders die „Bora“, ein starker Fallwind aus dem Nordosten, kann plötzlich aufziehen und überrascht Segler, die sich in schlecht geschützten Buchten befinden. Wähle bei Bora-Gefahr eine Bucht mit gutem Schutz im Osten, beispielsweise die Bucht von Veruda. Sie liegt geschützt und bietet reichlich Platz, um auf Ankerverhältnisse zu reagieren.

Zusatz-Tipp: Die südliche Küste Istriens bietet bei Süd- und Westwinden Schutz, während die nördlicheren Buchten stärker exponiert sind. Wenn Du Dich in Gegenden wie Poreč aufhältst, halte stets Ausschau nach Häfen oder Ankerplätzen, die nahe und bei Bedarf schnell erreichbar sind.

Die Wahl der richtigen Wassertiefe

Die Tiefe des Wassers spielt eine entscheidende Rolle, um den Anker sicher zu setzen und später problemlos zu bergen. Ein typischer Ankerplatz in Istrien ist oft zwischen 3 und 10 Metern tief, was für die meisten Freizeitboote ideal ist. Achte darauf, dass Dein Anker fest im Meeresboden greift und das Seil eine ausreichende Länge hat, um das Boot sicher zu halten. Für jedes Meter Wassertiefe solltest Du etwa das Dreifache an Ankerkette oder -leine ausbringen – bei Wind und Strömung sogar das Fünffache.

Schnell-Tipp: Die Bucht von Kamenjak bietet verschiedene Tiefezonen, die eine ideale Balance für fast alle Bootstypen bieten.

Rücksicht auf die Umwelt

Viele der Buchten Istriens sind Naturschutzgebiete oder Teil geschützter Küstenzonen. Dies bedeutet, dass Du auf Seegraswiesen und empfindliche Ökosysteme achten solltest. Versuche, in Bereichen mit sandigem Boden zu ankern, und vermeide Seegras, um die empfindliche Unterwasserwelt zu schützen. Auch solltest Du sicherstellen, dass Du Deinen Ankerplatz sauber hinterlässt und Abfälle immer auf dem Boot entsorgst.

Besonders wichtig: In Gebieten wie der Naturparkregion Kap Kamenjak wird aktiver Naturschutz betrieben. Hier wird nur das Ankern an ausgewiesenen Plätzen gestattet, und Motorboote dürfen nur außerhalb der 300-Meter-Zone ankern. Achte auf lokale Schilder und Vorschriften.

Sicherheitsabstände einhalten

Nicht selten sind beliebte Ankerplätze, gerade in der Hochsaison, gut besucht. Um sicherzustellen, dass alle Boote ausreichend Platz haben, halte genügend Abstand zu anderen Booten. Selbst wenn der Anker bei ruhigen Bedingungen fest sitzt, kann sich die Lage bei starkem Wind schnell ändern. Halte am besten immer die doppelte Abstandslänge Deines Bootes ein und achte auf sicheres Schwojen, damit Du bei Wellenbewegungen nicht gegen Nachbarboote treibst.

Empfehlungen für besonders schöne Ankerplätze

Die istrische Küste ist bekannt für ihre Vielfalt. Hier einige empfehlenswerte Buchten:

  • Limski-Kanal: Dieser fast fjordartige Meeresarm bietet eine einmalige Landschaft und hervorragenden Schutz vor Wind.
  • Sveta Marina bei Labin: Ideal für Segler, die ein bisschen mehr Ruhe suchen, und ein toller Ort für Schnorchelausflüge.
  • Bucht von Rovinj: Die Nähe zur charmanten Altstadt macht diesen Ankerplatz besonders für Stadtliebhaber attraktiv, die auch mal an Land gehen möchten.

Unsere Zusammenfassung

Entdecke die Vielfalt und Schönheit der istrischen Küste, und genieße die Freiheit, an den schönsten Stellen zu ankern. Achte dabei auf die lokalen Bedingungen, und Dein Segelurlaub in Istrien wird zu einem sicheren und unvergesslichen Erlebnis!